Das Außer-Haus-Geschäft verursacht in der Regel eine Menge Müll durch Einweg-Verpackungen. Es geht aber auch anders: Unser Partner reCIRCLE bietet nachhaltige, wiederverwendbare Behältnisse an.
Wie so viele Betriebe hat auch das Allgäuer Traditions-Gasthaus „Zum Hirschen“, Scheidegg, im Corona-Lockdown begonnen, Essen außer Haus anzubieten, um ein wenig Geschäft generieren und den Kontakt zu den Gästen aufrecht erhalten zu können. Dieses Geschäft wurde quasi über Nacht aus dem Boden gestampft, doch nach ein paar Tagen Takeaway mit gängigen Einweg-Verpackungen entschied man: Das kann es nicht sein. Im Netz suchte die Inhaber-Familie Stöckeler nach einer Mehrweg-Lösung und wurde fündig bei reCIRCLE. Man bestellte sich Muster, probierte die Mitgabe von Hausspezialitäten wie Spätzle oder Schweinebraten mit Apfelblaukraut und Semmelknödel aus und bekam positives Feedback von den Gästen. Mittlerweile hat der Betrieb rund 400 reCIRCLE-Produkte in seinem Takeaway-Pool. Und kann so jede Menge Verpackungsmüll einsparen, denn: Nach Gebrauch können die tiefen Teller mit und ohne Trennsteg, Bowls, Becher und weiteren Behältnisse zurück gegeben oder auch selbst weiterverwendet werden.
Mehrweg-Behälter mit Marketing-Effekt
Die Betriebe erheben ein Pfand, das die Kund*innen bei der Rückgabe zurück bekommen – so auch im „Zum Hirschen“. Oder sie tauschen es gegen einen neuen Behälter, mit frischen Speisen gefüllt, um, sprich tätigen einen erneuten Kauf. Die markant auberginefarbenen reCIRCLE-Produkte fungieren – und das tun die im Müll landenden Alu-, Papier- und Styroporbehälter absolut nicht – dann auch als „friendly reminder“, doch mal wieder im entsprechenden Restaurant was außer Haus zu bestellen. Oder dort einzukehren und dabei die Behälter abzugeben. Die Produkte bestehen aus PBT (Schale) bzw. PP (Deckel), auf Dauer will reCIRCLE die Behältnisse aus Recycling-Material herstellen lassen. Sie sind natürlich lebensmittelecht, geeignet für Gastro-Spülmaschinen, Mikrowelle und Gefrierfach. Mindestens 100 Nutzungen halten die Behältnisse locker Stand und sogar deutlich mehr, wenn nicht mit scharfen Messern geschnitten wird, so die Hersteller-Information.
Die ReBOX Familie: Für jeden Bedarf das passende
Das Prinzip kennt man von Mehrweg-Kaffeebechern
Dieses neuartige System wird umso attraktiver für die Gastronomie und Catering-Unternehmen, man kennt es bereits von wiederverwendbaren Kaffeebecher-Konzepten wie Recup, je mehr Betriebe mitmachen. Zurzeit (Stand Juni 2020) sind es schon über 100 in Deutschland, in der Schweiz – von dort kommt reCIRCLE – sind es gar über 1.200. 2016 ist reCIRCLE Deutschland aus einem Projekt der Initiative Cradle to Cradle e.V. heraus entstanden. Zusammen mit anderen Ehrenamtlichen aus dem Raum Stuttgart stellte sich Gründer und CEO Thorben Bechtoldt die Frage, wie man verhindern könne, dass Einwegverpackungen von Takeaway-Essen achtlos weggeschmissen werden. Weil es mit reCIRCLE in der Schweiz bereits einen Pionier gab, entschied er, zu kooperieren und die Mehrweg-Mission in Deutschland in einem Testprojekt voranzutreiben. Seit 2018 reCIRCLE Deutschland ein eigenes Social Startup. „Es geht um das Konzept einer zukünftigen Gesellschaft, in der wir das Konzept „Abfall“ als solches nicht mehr kennen werden; in der wir unsere Produkte und Ressourcen in absolut geschlossenen Kreisläufen führen können und sie somit immer nur gebrauchen aber niemals verbrauchen.“
Weil der Takeaway- und Lieferbereich seit dem Corona-Lockdown noch einmal mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind solche Lösungen nun wichtiger denn je, damit das Thema Nachhaltigkeit nicht auf der Strecke bleibt, sondern sich vielmehr weiter seinen Weg bahnt. Übrigens: Nicht nur Restaurants und Kantinen, auch Lieferservices, die Betriebe ansteuern und deren Speisen zu Kund*innen bringen, können reCIRCLE nutzen. In Berlin tut dies zum Beispiel der verpackungsfreie Lieferdienst Holy Bowly.
Mehr Informationen unter: https://www.recircle.de
Text: Jan-Peter Wulf, Fotos: reCIRCLE Deutschland