Der Preis für ein Schwein aus konventioneller Haltung wird regelmäßig unterboten. Da macht – zum Glück – nicht jeder Gastronom mit, denn hinter jedem Kilogramm Fleisch steckt am Ende doch ein Lebewesen, das eine artgerechte Tierhaltung verdient hat. Im Idealfall leben die Schweine zusammen mit ihren Artgenossen in kleinen Kolonien, finden immer einen schönen Platz zum Schlafen im hellen, luftigen Stall und freuen sich über Auslauf sowie gutes Futter.
Schweinezucht 2.0 – moderne Landwirtschaft heute
So ein sauglückliches Leben führen die Lübchiner Strohschweine von Torsten Roder. Statt auf perforiertem, kahlem Grund ihr Dasein zu fristen, wühlen sie durch Stroh. Statt eng an eng in Boxen zu liegen, haben sie Platz zum Toben und Spielen, für eine entspannte Pause vom Trubel geht’s einfach auf die Holzempore. Statt Schnellmastfutter bekommen sie Getreide, Mais oder Raps aus eigenem Anbau zu fressen. Was den Schweinen verlustig geht, also die Gülle, wird zur Energiegewinnung in den betriebseigenen Biogas-Anlagen genutzt. Damit heizt Roder die Ställe der Ferkel. Für frischen Wind im Stall sorgen computergesteuerte Anlagen, die ebenfalls die Luftfeuchtigkeit regulieren.
Doch nicht nur die Sauen dürfen bei Torsten Roder so ihr Leben fristen, auch die Eberferkel wachsen unter diesen Umständen auf. Übrigens verzichtet der Landwirt auf die Kastration der Tiere. Sowieso hält er nichts von unnötigen medizinischen Eingriffen oder dem präventiven Einsatz von Antibiotika.
Geschlossenes System vom Ferkel bis zur Schlachtung
Das Leben in der Herde mit ausreichend Bewegungsfreiraum und Beschäftigung regt auch die Hirnaktivität der Tiere an und erhöht nicht zuletzt dadurch ihre Lebensqualität. Ein hohes Maß an Tierwohl ist Roder eben wichtig. Deshalb gibt es für die Schweine auch feste Bezugspersonen, die sie von ihrer Geburt bis zum letzten Tag begleiten.
Die Schweine entspannt die persönliche Betreuung, was vor allem für den Weg zum Schlachter wichtig ist: weniger Stress hat zur Folge, dass weniger Adrenalin ausgeschüttet wird, was sonst den Geschmack des Fleisches negativ beeinflussen könnte. Torsten Roder achtet auch darauf, dass die Transportwege zum Schlachtbetrieb und zur Zerlegung kurz gehalten werden. Das reduziert ebenfalls den Stress für die Tiere – und ganz nebenbei seine Emissionsbilanz.
Transgourmet sichert Landwirt garantierte Abkaufmenge zu
Diese Art der Schweinehaltung bedeutet für den Landwirt einen erhöhten personellen Aufwand und damit ein finanzielles Risiko. Wirtschaftlich betrachtet ist sie deshalb nicht konkurrenzfähig. Möglich wird das für Erzeuger wie Torsten Roder dank Unternehmen, die im Vorfeld gewisse Abkaufmengen garantieren und so die Finanzierung der aufwendigeren Haltung gewährleisten. Auf diesen Deal lässt sich unter anderem Transgourmet ein und bietet das Fleisch der Lübchiner Strohschweine unter der Eigenmarke Ursprung an.
Für Transgourmet lohnt sich das allein schon aus kulinarischer Perspektive: „Ein Schwein, das ein sauglückliches Leben führt, bringt am Ende des Zyklus eine gänzlich andere Qualität auf den Teller, als die artverwandten Genossen aus den konventionellen Mastanlagen“, sagt Charlotte Brandau. Sie ist überzeugt, dass die Wertschätzung für das Produkt bei Köchen und Gästen steigt, wenn sie wissen, woher die Lebensmittel stammen und welcher Aufwand hinter der nachhaltigen Zucht und Verarbeitung steckt.
Wie alle Transgourmet Ursprung Produkte im Sortiment sind auch die Lübchiner Strohschweine einer Kategorie zugeordnet: Torsten Roders Schweinehaltung verdient die Auszeichnung „better“. Auch der Deutsche Tierschutzbund zertifiziert sie mit dem 1-Sternlabel. Dieser Einsatz für Tierwohl und beste Produktqualität gehört unterstützt. Also, ran an den Speck!
Text: Carina Jürgens, Fotos: Transgourmet Ursprung