Speisen to go, aber auf echtem Geschirr

06.05.2020 | Beispielhaft

Wie viele gastronomische Betriebe in Deutschland bietet auch das Hotel-Restaurant „Schwarzkopf“ im Spessart in der Corona-Krise Speisen und Getränke „to go“ an. Mit einem nachhaltigen Unterschied: Statt aus Pappschachteln oder Einwegschalen essen zu müssen, bekommen die Gäste ihre Speisen zum Mitnehmen auf echtem Geschirr serviert.

Auch in der Coronakrise müssen die Gäste des Hotel-Restaurants „Schwarzkopf“ auf gastronomische Qualitäten nicht verzichten. Frische, hausgemachte Speisen wie Bandnudeln mit fränkischem Spargel, Wiener Backhendl mit saftigem Kartoffelsalat oder Pulled-Pork-Burger bietet man seit Mitte April zum Abholen an. Doch nicht nur das: Anders als bei den meisten Betrieben, die aus aktuellem Anlass auf „to go“ umgestellt haben, werden die Gerichte aus der Küche des Familienunternehmens nicht in Pappschachteln oder gar Styroporverpackungen übergeben, sondern auf echten Tellern. „Wir richten alle Speisen auf vorgewärmten Tellern an und verpacken jeden Teller einzeln in lebensmittelechtes braunes Packpapier“, erklärt Gastgeberin Anja Pumm, die den Betrieb zusammen mit ihrem Mann Stefan leitet. Saucen gibt man in separaten Schraubgläsern mit. Die Gäste werden gebeten, einen Transportkorb mitzubringen, auch Geschirrspenden werden dankend entgegen genommen. Nach einem Facebook-Aufruf des Betriebs traf jede Menge Porzellan für den landesweit vielleicht nachhaltigsten Abholservice in der aktuellen Situation ein.

Aus Überzeugung nachhaltig: Anja und Stefan Pumm sind seit 2015 Greentable-Mitglied

Die Übergabe der leckeren Speisen erfolgt kontaktlos und mit größter hygienischer Sorgfalt. Auch für die Rückgabe hat man sich etwas ausgedacht: Vor dem Hotel-Restaurant wurde eine Abgabestation in Form einer schmucken alten Holztruhe aufgestellt. Benutztes Geschirr können die Gäste hier einfach abstellen. Es wird professionell gereinigt und geht dann wieder in den „to-go-Kreislauf“ zurück. Das Feedback ist äußerst positiv: „Unsere Gäste bestätigen uns, dass es die Wertigkeit des Essens deutlich steigert und einfach leckerer ist, als aus Schachteln zu essen“, so Anja Pumm, „und natürlich reduziert es auch deutlich den Müll.“ Dass der nachhaltige Teller-Kreislauf aufwändiger ist, als Wegwerfverpackungen zu nehmen, nimmt sie gerne in Kauf. „Das Sortieren der Geschirrteile, das Spülen und das Zuschneiden des Papiers nimmt Zeit in Anspruch. Doch so bieten wir unseren Gästen auch außer Haus eine Speisepräsentation, wie sie es aus unserem Restaurant kennen und schätzen.“ Ein Alleinstellungsmerkmal – aber eines, das sich andere Betriebe gerne abgucken dürfen: „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Restaurants ihr to-go-Angebot auf echte Teller umstellen“, erklärt die Gastgeberin, deren Betrieb seit mehreren Jahren Mitglied von Greentable e.V., der Initiative für nachhaltige Gastronomie, ist.

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