Mit der „Restlos genießen“-Aktion bringt Greentable Boxen gegen Lebensmittelverschwendung in viele Restaurants. Das fast gleichnamige Restaurant „Restlos Glücklich“ in Berlin-Neukölln geht noch einen großen Schritt weiter: Hier wird serviert, was sonst weggeworfen würde.
Berlin-Neukölln, Kienitzer Straße, eine unauffällige, ruhige Seitenstraße der trubeligen Karl-Marx-Straße: Hier hat sich Anfang April Deutschlands erstes Non-Profit-Restaurant niedergelassen, das mit überschüssigen Lebensmitteln arbeitet: das „Restlos Glücklich“ e.V.. Jeden Mittwoch bezieht dessen Küchenteam Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, aus Supermärkten, dem Großhandel und von kleineren Produzenten.
Warum die Lebensmittel „unverkäuflich“ sind, dafür gibt es viele Gründe – vom Gemüse, das aufgrund seiner Form, Farbe oder Größe nicht der Norm entspricht. Saisonale Artikel, die auslaufen, Ware mit verrutschtem Etikett, Fehllieferungen und natürlich Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum naht. So günstig der Bezug der Ware ist, so wenig planbar ist die Zubereitung: Welche Lebensmittel es am Einkaufstag geben wird, ist vorher nie völlig klar. Mit dem charmanten Nebeneffekt, dass stets etwas Spontanes und Neuartiges entstehen kann.
Was kommt heute auf die Karte? Immer abhängig davon, was bei den Lebensmittelpartnern „gerettet“ werden kann
Nach einer mehrwöchigen – erfolgreichen – Testphase und anschließenden Renovierungsarbeiten ist das „Restlos Glücklich“ jetzt „richtig“ geöffnet. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Testphase so erfolgreich gelaufen ist. Diese Zeit war sehr wichtig für uns, um die Abläufe zu optimieren“, erklärt Geschäftsführerin Lena Becker. Jetzt ist man ein ganz normales Restaurant, mit dem kleinen Unterschied, dass es einen sehr großen Beitrag zur Lebensmittelverschwendung leistet.
Und noch mehr: Die Gewinne, die der Verein mit dem Restaurantbetrieb erzielt, kommen eigenen Bildungsprojekten zum Thema Wertschätzung von Lebensmitteln zugute, zum Beispiel Workshops und Kochkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Übrigens: Wer sich einmal „restlos glücklich“ essen will, wird um Reservierung gebeten. Denn dann kann nicht nur vermieden werden, dass jemand aufgrund Platzmangel weggeschickt werden muss, sondern auch, dass mehr gekocht wird als gegessen und „gerettete“ Lebensmittel nicht doch noch in die Tonne wandern.
Restlos Glücklich
Kienitzer Straße 22
12053 Berlin
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Samstag, 18 bis 22.30 Uhr
www.restlos-gluecklich.berlin