Genussgarten mit Herz – Wie Kinder in der Wingst nachhaltigen Genuss erleben

04.06.2025 | Beispielhaft

Gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und echter Genuss beginnen oft im Kleinen – genau hier setzt das Herzensprojekt von Claus Peter an. Einmal im Monat besuchen Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Wingster Wald den liebevoll gestalteten Genussgarten des Genusshotels in der Wingst. Dort erleben sie hautnah, wie Obst, Gemüse und Kräuter wachsen, geerntet und zu leckeren Speisen verarbeitet werden. In einer Zeit, in der der bewusste Umgang mit Lebensmitteln wichtiger denn je ist, schafft dieses Projekt eine wertvolle Verbindung zwischen Natur, Bildung und kulinarischem Erlebnis.

Im windgeschützten Genussgarten von Peters, dem Genusshotel in der Wingst, wächst alles, was im sonnendurchfluteten Innenhof gerne wachsen mag: Nicht nur Johannisbeeren, Stachel- und Erdbeeren. An der Wand winden sich Gurken und Tomaten mittels einer Rankhilfe in die Höhe. Erdbeeren strecken ihre Köpfchen von schneckensicherer Höhe aus einer ausgemusterten Europalette der Sonne entgegen. Recycelte Apfelkisten werden für Hochbeete genutzt. Darin wächst auch das Currykraut für den Gin. Emsige kleine Kinderhände und strahlende Kinderaugen sollen erleben, wie schön es ist, selbst Angepflanztes zu ernten und etwas Gesundes und Leckeres daraus zu machen.

Eine Idee mit Liebe und Herzblut

Seinen Genussgarten hat Claus Peter vor einigen Jahren im Zuge des Baus der Außenterrasse angelegt. Angepflanzt wurden Früchte, saisonale Gemüsesorten und Kräuter, die allesamt in Peters Küche Verwendung finden. Geerntet wird im Rhythmus der Jahreszeiten.

Schnell entstand die Idee, die Kinder der Grundschule am Wingster Wald am Genussgarten teilhaben zu lassen, die ihrerseits einen Schulgarten bewirtschaften. In Claus Peters Garten und in der Küche sollen sie lernen: Was kann man mit dem Geernteten kochen? Wie bereite ich Lebensmittel zu, damit ich Genuss erleben kann? Wie lässt sich Genuss konservieren? Und was findet im Herbst im Garten statt? Früher war es wichtig, dass man das haltbar macht, was man im Frühjahr geerntet hat – durch Einkochen, Einwecken und Konservieren.

Warum Claus Peter die Grundschule am Wingster Wald so am Herzen liegt, erklärt er gern: Er selbst, seine Geschwister und die ganze Familie sind hier zur Schule gegangen und wurden dort mit Fantasie und Spaß an die Natur herangeführt. Das habe ihn nachhaltig geprägt, sagt er.


Kinder in der Wingst lernen nachhaltigen Genuss

Garten-Buddys spinnen den roten Faden

Als helfende Hände unterstützen zwei Garten-Buddys die Kinder: Kevin Lelleck, Azubi zum Koch im zweiten Lehrjahr und Damian Rios (aus Kolumbien) als Azubi Fachgehilfe Küche. Die beiden Youngster unterstützen die Grundschule auch in deren Schulgarten – immer, wenn Hilfe gebraucht wird. Darüber hinaus spinnen sie die Themen des Roten Fadens für das Projekt ‚Genussgarten‘ und tüfteln Ideen aus, was sie mit den Kindern kochen und verarbeiten wollen. Zehn Kids der Altersstufen 1 bis 4 werden dann mit von der Partie sein.

Nicht alles kann im Genussgarten wachsen

„Wenn die Ware nicht ausreicht, könne man auf ein Netzwerk zurückgreifen und zum Beispiel mit den Kindern zum Apfelhof Cordes fahren“, sagt Claus Peter. Kirschen hole man sich von Schlieker. „Uns geht es auch darum, Lebensmittelretter zu sein. Wir wollen den Kindern zeigen, dass Genuss auch in der B-Ware zu Hause ist. B-Ware müsse kein Abfall-Produkt sein. „Aus einem Apfel mit einem kleinen Schalenfehler lässt sich wunderbar Apfelmus machen. Man muss mit dem leben, was uns die Laune der Natur beschert. Wenn die Kirschen Regen kriegen, platzen sie. Dann wird Kompott daraus.“


„Green Innovator“: Claus Peters vom Peters Genusshotel in der Wingst

Regionale Küche ist unsere norddeutsche DNA

Was verbindet Claus Peter mit Genuss? „Genuss ist lecker. Genuss ist die Motivation, das zweite Mal wo reinzubeißen. Oft verbinden wir mit Genuss auch Dinge in der Kindheit. Ich verbinde damit den Garten meiner Oma. Für mich war es immer beeindruckend, in den Keller zu gehen und zu sehen, wie viele Regale mit eingeweckten Sachen dort gehortet wurden.“

Wo hat Claus Peter in seinem Leben richtig Genuss erlebt? „Wenn ich den Nudelauflauf meiner Mutter gegessen habe. Mit meiner Mutter habe ich auch zusammengearbeitet. Sie ist ja auch gelernte Köchin. Auf die Frage, welche Bedeutung die regionale Küche für ihn hat, hat Claus Peter die passende Antwort. „Das ist unsere norddeutsche DNA.“ Genuss muss einfach und wahrhaft sein. „Was habe ich von einem Kopfsalat, der auf einem Wattebäuschchen mit einer Nährlösung hochgepäppelt wird? Einen Kopfsalat, der fester von der Struktur des Blattes und mineralischer ist und wo vielleicht mal ein Erdklumpen oder eine Schnecke dazwischen ist, habe ich einfach viel lieber. Dieser Kopfsalat ist einfach in Mutter Erde gewachsen so simpel er ist, so genussvoll kann er sein.“

Die Zusammenarbeit mit der Schule am Wingster Wald untermauert Claus Peters Einsatz als ‚Green Innovator‘. Eine Plakette zum Projekt ‚Genussgarten‘, die in der Schule angebracht wird, soll die erfolgreiche Kooperation zum Thema ‚gesunde Ernährung und Genuss‘ unterstreichen. Gerade in Zeiten, wo jeder um Nachhaltigkeit bemüht ist, ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Denn alle großen Dinge haben mal klein angefangen.

Fotos: Genusshotel in der Wingst

Wir empfehlen

Ähnliche Beiträge

Gestalten Sie mit uns eine zukunftsfähige Gastronomie, werden Sie Mitglied bei Greentable!