Die nachhaltige Zukunft der Gastronomie – Verantwortung beginnt auf dem Teller

24.05.2025 | Gastro, Gut zu wissen

Die Gastronomie steht nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich in der Verantwortung. In einer Zeit, in der Klimakrise, Ressourcenknappheit und soziale Gerechtigkeit zu zentralen politischen Themen geworden sind, nimmt die Branche eine Schlüsselrolle ein. Nachhaltigkeit ist längst kein freiwilliges Extra mehr – sie ist Teil eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels, den auch die Politik zunehmend mitgestaltet.

Klimapolitik trifft Küchenkultur

Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes und den ehrgeizigen Zielen zur Emissionsreduktion bis 2040 rückt auch die Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus der Umweltpolitik. Denn: Die Ernährung verursacht in Deutschland rund 20 % der konsumbedingten Treibhausgasemissionen. Die Bundesregierung plant daher, nachhaltige Ernährung systematisch zu fördern – unter anderem durch Vorgaben für öffentliche Einrichtungen.

In vielen Bundesministerien – etwa im Bundesministerium für Verkehr – ist die Umstellung auf eine nachhaltigere Betriebsgastronomie bereits im Gange. Caterer wie WISAG setzen dort auf regionale Produkte, vegetarische Vielfalt und transparente Lieferketten. Die Kantinen entwickeln sich damit zu Modellorten für zukunftsfähige Ernährung.

Nachhaltige öffentliche Beschaffung als Vorbild

Im Koalitionsvertrag und aktuellen Beschaffungsrichtlinien der Bundesregierung wird die öffentliche Hand explizit als Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften benannt. Gastronomische Betriebe, die für Bund, Länder oder Kommunen tätig sind, müssen heute Kriterien wie Regionalität, Bio-Anteil oder CO2-Fußabdruck stärker in ihre Angebote integrieren. In vielen Bundeländern existieren bereits verbindliche Leitlinien für nachhaltige Schul- und Kitaverpflegung. Diese Entwicklung wird künftig auf weitere Bereiche ausgeweitet – Kantinen in Behörden, Universitäten und öffentlichen Unternehmen stehen dabei besonders im Fokus.

Gesellschaftlicher Wandel – politisch flankiert

Auch auf EU-Ebene wird nachhaltige Ernährung zunehmend gesetzlich verankert: Die geplante „Farm to Fork“-Strategie zielt darauf ab, europäische Ernährungssysteme fairer, gesünder und umweltfreundlicher zu gestalten. Parallel dazu steigt in der Gesellschaft das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Konsums – immer mehr Menschen fordern Transparenz, Tierwohl und gesunde Alternativen auf der Speisekarte.

Für Restaurants, Cafés und Kantinen heißt das: Wer jetzt auf Nachhaltigkeit setzt, handelt zukunftssicher. Ob bei der Auswahl der Zutaten, der Energieversorgung, der Abfallvermeidung oder dem Speiseplan – klimafreundliches Handeln lässt sich auf vielen Ebenen umsetzen. Und die Gäste honorieren das: Authentizität, Qualität und Regionalität gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Wie das konkret aussieht, zeigen beispielhaft diese drei Betriebe aus dem Greentable-Netzwerk:

Restaurant Thüres in Altenahr: Hier wird Regionalität großgeschrieben. Die Küche arbeitet eng mit lokalen Produzenten zusammen – für frische, saisonale Gerichte mit minimalem CO₂-Fußabdruck.

Landgasthaus Kastanienhof in Eppstein-Niederjosbach: Mit einem bunten Mix aus vegetarischen und veganen Gerichten, Bio-Zutaten und bewusstem Ressourcenmanagement lebt der Kastanienhof Nachhaltigkeit im ländlichen Raum.

Restaurant Central am Universitätsklinikum Leipzig: Nachhaltige Ernährung mitten im Klinikalltag – von regionalem Einkauf über vegetarische Menüs bis hin zu sozialer Verantwortung in der Lieferkette.

Fazit – nachhaltige Gastronomie ist Teil der Lösung

Die politische Richtung ist klar: Nachhaltige Ernährung ist kein Randthema mehr, sondern eine zentrale Säule der Klima- und Gesundheitspolitik. Gastronomiebetriebe, die heute Verantwortung übernehmen, gestalten diesen Wandel aktiv mit – und stärken gleichzeitig ihre wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit. Netzwerke wie Greentable unterstützen dabei mit Know-how, Sichtbarkeit und Inspiration. Gemeinsam geht mehr – und vor allem: besser.

Wer künftig in der Gastronomie erfolgreich sein will, muss nicht nur gut kochen, sondern auch bewusst handeln. Die Teller von heute entscheiden mit über die Welt von morgen.

Foto: petmal – istockphoto

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